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Herr C., wie man ihn bald zu nennen begann, sitzt an den Werktagen in Anzug und Krawatte im kleinen Foyer der hiesigen Bibliothek. Oft hat er kleine Mahlzeiten dabei, die er zur Lektüre einer Tageszeitung verzehrt. Eine nicht gern gesehene Beschäftigung, die aber stillschweigend geduldet wird.

Dort kann man ihn mehrmals am Tage antreffen, obwohl er sich, man ist sich sicher, noch nie ein Buch hier ausgeliehen hatte. Man vermutet schon, er sei ein Angestellter ohne Anstellung. Ein temporär Unangestellter, der eine Anstellung vorgeben muss, um es dem geregelten Leben zuhause und auf der Strasse, wenn es gilt, sich mit einer Anstellung zu belegen, erträglich zu machen. Dort sitzt er anstelle, munkelt man, und träumt von einem guten Buch. Einem Roman, vielleicht.