Nachtphantasie

Stell’ dir ruhig etwas vor

Etwas außerhalb deiner Welt

Fern von deinem Viertel

und deinen alltäglichen Schritten

mit denen du von A nach B gehst

Deine Häuser werden schon von Fremden bewohnt

und dein Kleid wäscht der Tod

Während du noch die Gabel biegst

liegt auf deinem Teller bereits der Schnee

Dein Haar wächst jeden Tag

aber du spürst nichts als

dieses Rauschen im Ohr

Niemand sagt dir: So nicht mein Freund!

Und doch glaubst du manches Mal, falsch zu liegen

Im Sand der Zeit kriecht die Schlange

ihr Mund ist voller Zuversicht

Er spricht. Er spricht zu dir, und wenn du

dein Ohr zum Herzen neigst, vernimmst du Stimmen

doch es ist nur dein Blut und du bist zu alt um noch zu glauben

daß Seligkeit Wasser und Feuer ist

und es ist nur das Rollen deines Bluts

das du hörst

wie ferner Donner

dem kein Blitz zugrunde liegt