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taberna kritika
Mata Hari
(Marghareta Zelle, geb. 7.8.1876)
Am Schluß will sie keiner mehr haben
Salve
Ihr letzter Tanz gilt verkniffenen Augen
hinter Kimme und Korn
Erhebt jemand Anspruch auf diesen Körper
Schweigen und Pulverdampf
Auf dem Parkett
Geruch frischen Blutes
Niemand rührt sich
Keiner klatscht Beifall
Nur eine Fahne flattert im Wind
über irgendeinem Gefängnishof in Flandern
15.10.1917
Am Boden ein Knäuel
rotgefärbter Unterröcke
Ein Paar weißer Schenkel
Unzählige Liebhaber
Bewundert – Begehrt – Besessen
Halb Europas Hure
(Aber sie konnte es sich leisten abzuwinken)
Ziemlich ordentliches Ende
Samt Urteil und Schlußbericht zwischen Aktendeckeln
(Immerhin französisches Militärtribunal)
Aber keine ordentliche Beisetzung
Studienobjekt der Pariser Universität
Jahre später noch
werden französische Ärzte
wie späte Liebhaber
schwören
in der Anatomie
Schädel und Knochen
Mata Haris
in ihren Händen gehabt zu haben
Mitte des Lebens
Variation auf ein Thema von Dante
Nel mezzo del cammin di nostra vita
mi ritrovai per una selva scura
(Dante, Inferno I. Canto)
Da ich nun in meines Lebens Mitte stehe
Und mein Augenweiß wie Schnee mir schmilzt
Die Dinge nun so sind wie ich sie sehe
Und jeder neue Tag mir sagt: Jetzt gilts!
Überschaubar im Rückblick so schrumpft
Nun zusammen auf ein graues es war
die Tage, die Stunden und tot trumpft
nun auf jedes vergangene Jahr
Die Mitte des Lebens behauptest du kühn
Sei das, wo du stehst doch willkürliche Zahl
Denn wer kennt sich schon selbst und sein inneres Glühn
Die Verfallzeit des Brennstabs da ist keine Wahl
Man weiß nur vom Wald und vom Dunkel darin
Der Brennstab wird kalt und mit ihm der Sinn
Der dir half diese Strecke in Anstand zu gehen
– indem du ihn legtest ins Denken ins Tun
Geh von hier aus ruhig weiter, du wirst dann schon sehn
Ob fern oder bald
Und in welchem der Kreise
Du einstmals wirst ruhn
Eros
Kalt erwischt dich der Pfeil
des Gottes: noch vor dem Schlafe
erlegt er dich und geil
zählst du die Schafe
die an Priaps Ständer
straucheln, fallend scheitern,
du spürst Gefäße sich erweitern
und kein Geländer
geleitet dich in diese Nacht,
hinab zu Morpheus Schatten
Dein Fleisch denkt ans begatten
Und nur Amor wacht
mit dir und deinem Blute,
das rauscht und an das Ohr
dir schlägt und in der Rute
das Herz bewegt das sich verlor.
Nachtphantasie
Stell dir ruhig etwas vor
Etwas außerhalb deiner Welt
Fern von deinem Viertel
und deinen alltäglichen Schritten
mit denen du von A nach B gehst
Deine Häuser werden schon von Fremden bewohnt
und dein Kleid wäscht der Tod
Während du noch die Gabel biegst
liegt auf deinem Teller bereits der Schnee
Dein Haar wächst jeden Tag
aber du spürst nichts als
dieses Rauschen im Ohr
Niemand sagt dir: So nicht mein Freund!
Und doch glaubst du manches Mal, falsch zu liegen
Im Sand der Zeit kriecht die Schlange
ihr Mund ist voller Zuversicht
Er spricht. Er spricht zu dir, und wenn du
dein Ohr zum Herzen neigst, vernimmst du Stimmen
doch es ist nur dein Blut und du bist zu alt um noch zu glauben
daß Seligkeit Wasser und Feuer ist
und es ist nur das Rollen deines Bluts
das du hörst
wie ferner Donner
dem kein Blitz zugrunde liegt